Sachtextanalyse: Intention
Zum Begriff Intention steht auf Wikipedia Folgendes:
Die Absicht des Verfassers ist häufig, den Leser auf etwas aufmerksam zu machen, den Leser zu etwas zu bewegen oder etwas zu vermitteln bzw. ihm etwas beizubringen. Oft ist die Absicht auch, Unterhaltung zu schaffen. Darüber hinaus wird der Begriff Intention im Hinblick auf den Autor zur Beschreibung einer Vielzahl weiterer Aspekte in dessen Schaffensprozess verwendet. […]
Der Autor kann dabei verschiedene grundsätzliche Intentionen verfolgen:
appellativ: Appell an den Leser (zum Beispiel Werbung mit der Intention, den Leser zum Kauf eines Produkts zu bewegen, oder ein Parteiprogramm einer Partei) informativ: Informationen für den Leser (= werteneutrale Texte wie Nachrichten, Presseberichte) expressiv: Expression (Ausdruck) des Autors: Ausdruck, der bei dem Leser bestimmte Gefühle erwecken soll, zum Beispiel Solidarität, Mitleid, Trauer, Freude (in Romanen oder epischen Texten)
Konkretisierung
Inwiefern können wir dieses Wissen für unsere Sachtextanalyse nutzen?
Ein Sachtext bezieht sich immer auf die Wirklichkeit und informiert den Leser über bestimmte Ereignisse oder Sachverhalte. Die Intention, den Leser zu informieren, kannst du also fast immer anführen.
Der Autor informiert den Leser über… Der Autor informiert den Leser darüber, dass… Der Autor berichtet in seinem Text von … etc.
Bei argumentativen Texten findet sich aber auch sehr häufig ein Appell - meist am Ende des Textes. Bei einem Werbetext ist uns das verfolgt Ziel schnell klar, obwohl so gut wie nie gesagt wird: „Kaufen Sie dieses Deo und alle Frauen liegen Ihnen zu Füßen.“ Seltsamerweise muss man bei einem Kommentar oft etwas suchen, bis man den Appell findet - obwohl er häufig explizit angeführt wird. Oft wird im Kommentar zu einer bestimmten Handlung aufgerufen wie z.B. „Wenn Ihnen das Leben der Tier am Herzen liegt, testen Sie beim nächsten Mal doch die vegane Streichwurst-Alternative.“
Der Autor informiert den Leser über… Der Autor informiert den Leser darüber, dass… Der Autor berichtet in seinem Text von … etc.
Es kann aber auch gut sein, dass der Autor von einer bestimmten Sache unglaublich genervt/erfreut/wütend ist und seine Emotionen in einem Text äußern möchte. Dabei drückt er nicht nur seine eignen Gefühle aus 1), sondern meist löst eine solche Äußerung auch beim Leser des Textes etwas aus. Wir können ebenfalls Wut auf die skrupellosen Großwildjäger empfinden, Mitleid mit dem Personen haben, die am Existensminimum leben, oder uns über die Eröffnung der Freibäder freuen. Versuche also zu beschreiben, welche Emotionen beim Leser hervorgerufen werden sollen.
Die Schilderung … weckt Mitleid mit … Die Freude, die der Autor über … verspürt, kann sehr gut nachvollzogen werden. Die Wut des Autors über … überträgt sich auch auf den Leser, der ähnliche Situationen vermutlich nur zu gut kennt. Die Empörung des Autors führt dazu, dass … etc.
Beispieltext
Der Autor informiert in seinem Kommentar „Kein kleiner Junge mehr“ darüber, dass Boris Becker in London vom Gericht wegen Insolvenzbetrug zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Dabei habe Becker nicht nur seine Freiheit, sondern auch den letzten Rest seines legendären Rufes verloren (vgl. Z. 3-5).
Zudem empört sich Ohmstedt an mehreren Stellen über das Verhalten von Becker. So spricht er davon, dass…
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