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Der Textausschnitt ist durchgehend in der Er-Form verfasst und das Geschehen wird meist durch einen personalen Erzähler aus der Perspektive von Fred erzählt. Der Leser begleitet Fred bei seiner Ankunft in Berlin und auf dem Weg zum Hotel. Nahezu unmittelbar erfährt man die Eindrücke, die auf Fred, den jungen Mann aus der Provinz, einwirken. Er lauscht irritiert der Auseinandersetzung wegen der Currywurst, bewundert das „glitzernde“ (Z.100) Treiben auf dem Ku’damm und bemerkt den Mundgeruch des Hoteliers. Unterbrochen wird das personale Erzählverhalten jedoch immer wieder durch einordnende Kommentare eines auktorialen Erzählers. So ist der „Boulevard“ (Z.95) zwar für Fred ein beeindruckendes Erlebnis mit seinem bunten Gewusel (vgl. Z.103) und den faszinierenden Tanzlokalen, | Der Textausschnitt ist durchgehend in der Er-Form verfasst und das Geschehen wird meist durch einen personalen Erzähler aus der Perspektive von Fred erzählt. Der Leser begleitet Fred bei seiner Ankunft in Berlin und auf dem Weg zum Hotel. Nahezu unmittelbar erfährt man die Eindrücke, die auf Fred, den jungen Mann aus der Provinz, einwirken. Er lauscht irritiert der Auseinandersetzung wegen der Currywurst, bewundert das „glitzernde“ (Z.100) Treiben auf dem Ku’damm und bemerkt den Mundgeruch des Hoteliers. Unterbrochen wird das personale Erzählverhalten jedoch immer wieder durch einordnende Kommentare eines auktorialen Erzählers. So ist der „Boulevard“ (Z.95) zwar für Fred ein beeindruckendes Erlebnis mit seinem bunten Gewusel (vgl. Z.103) und den faszinierenden Tanzlokalen, | ||
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Erzählerisch wird dieser Orientierungsprozess vor allem in den zahlreichen Passagen gezeigt, in denen die Umwelt von Fred und seine Wahrnehmung beschrieben werden. In szenischen Darstellungen erfährt man von der engen, urinfarbigen Treppe im Bahnhof (vgl. Z.16), vom Vorplatz mit den „Fixern, Strichern und Besoffenen“ (Z.26), aber vor allem von dem lebhaften Treiben auf dem Kurfürstendamm, | Erzählerisch wird dieser Orientierungsprozess vor allem in den zahlreichen Passagen gezeigt, in denen die Umwelt von Fred und seine Wahrnehmung beschrieben werden. In szenischen Darstellungen erfährt man von der engen, urinfarbigen Treppe im Bahnhof (vgl. Z.16), vom Vorplatz mit den „Fixern, Strichern und Besoffenen“ (Z.26), aber vor allem von dem lebhaften Treiben auf dem Kurfürstendamm, | ||
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Wer ganz offensichtlich nicht bereit ist zu waren, ist der zweite Taxifahrer, auf den Fred trifft. Deren Dialog, der sich sehr schnell zu einen Monolog des Taxifahrers wandelt, wird in einer umfangreichen direkten Rede wiedergegeben. Der Berliner spricht ununterbrochen und lässt dem vorsichtigen Fred (vgl. Z.62) keine Chance, sein eigentliches Anliegen vorzutragen. Stattdessen wird mit einem lauten „Peng!“ (Z.64) die Kofferraumklappe geschlossen und das Gespräch beendet. | Wer ganz offensichtlich nicht bereit ist zu waren, ist der zweite Taxifahrer, auf den Fred trifft. Deren Dialog, der sich sehr schnell zu einen Monolog des Taxifahrers wandelt, wird in einer umfangreichen direkten Rede wiedergegeben. Der Berliner spricht ununterbrochen und lässt dem vorsichtigen Fred (vgl. Z.62) keine Chance, sein eigentliches Anliegen vorzutragen. Stattdessen wird mit einem lauten „Peng!“ (Z.64) die Kofferraumklappe geschlossen und das Gespräch beendet. | ||
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Fred lernt aus den Begegnungen jedoch recht schnell und ändert seine Strategie im Umgang mit fremden Menschen aus der Großstadt, sodass er letztendlich den Weg zu Hotel erfährt und in die angegebenen Richtung aufbricht. Seine gute Laune und sein Übermut, die bereits beim Aussteigen aus dem Zug durch eine erlebte Rede sichtbar wird („Magic Hoffman legte keiner so schnell rein!“, Z.3-4), haben offenbar nur einen kurzen Dämpfer erhalten. Denn kaum hat er sich mit bunten Treiben um ihn herum angefreundet, | Fred lernt aus den Begegnungen jedoch recht schnell und ändert seine Strategie im Umgang mit fremden Menschen aus der Großstadt, sodass er letztendlich den Weg zu Hotel erfährt und in die angegebenen Richtung aufbricht. Seine gute Laune und sein Übermut, die bereits beim Aussteigen aus dem Zug durch eine erlebte Rede sichtbar wird („Magic Hoffman legte keiner so schnell rein!“, Z.3-4), haben offenbar nur einen kurzen Dämpfer erhalten. Denn kaum hat er sich mit bunten Treiben um ihn herum angefreundet, | ||
- | Auffallend ist der starke Kontrast zwischen dem lauten Berlin draußen mit seinem Verkehrslärm, | + | |
+ | Auffallend ist der starke Kontrast zwischen dem lauten Berlin draußen mit seinem Verkehrslärm, | ||
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Das Geschehen wird in dem Ausschnitt in weiten Teilen zeitdeckend beschrieben. Besonders deutlich wird dies beispielsweise, | Das Geschehen wird in dem Ausschnitt in weiten Teilen zeitdeckend beschrieben. Besonders deutlich wird dies beispielsweise, | ||